JUMO-Geräte messen, regeln und registrieren weltweit physikalische Größen in den unterschiedlichsten Branchen und Aufgabengebieten. Im Laufe des Jahres 2008 hat das Unternehmen aus Fulda angesichts der immer komplexer und kleiner werdenden Bauteile die SMD-Fertigung durch Anschaffung und Einsatz modernsten Equipments neu ausgerichtet.
Durch eine Investition von rund 1,5 Millionen Euro trug JUMO der immer
weiter voranschreitenden Miniaturisierung der elektronischen Bauteile,
die eine höhere Bestückungsgenauigkeit auch bei Standardbauteilen
erfordert, Rechnung.
Die vorhandene Fertigungsfläche wurde von ca. 500 Quadratmetern auf 1100 Quadratmeter vergrößert.
Insgesamt verfügt JUMO nach der Neuausrichtung über drei komplette
Bestückungslinien, die in der Lage sind, bis zu 90 000 Bauteile in der
Stunde zu platzieren. Der Dreischichtbetrieb ist die Voraussetzung für
eine hohe Bestückungskapazität, um schnell auf Kundenwünsche reagieren
zu können. Kleinste Stückzahlen sowie große Serien können dank der auf
Flexibilität ausgerichteten Fertigung nach Kundenwunsch produziert
werden.
Mit den neuen Anlagen ist es nun möglich, Mikro-BGAs mit kleinstem Raster zu bestücken.
Die bei JUMO eingesetzten Bauteile haben eine Kantenlänge von 10 mm mit
256 Anschlussballs. Der Abstand von Ball zu Ball beträgt lediglich 0,27
mm.
Sowohl für diese Mikro-BGAs als auch für die Bauform 0201 (in der Größe
0,5 mm x 0,3 mm) wurden Prozessqualifizierungen vorgenommen.
Zur Absicherung des hohen Qualitätslevels werden alle bestückten
elektronischen Baugruppen auf automatischen optischen
Inspektionssystemen (AOI) überprüft. Hierbei wird das Vorhandensein
aller erforderlichen Bauteile wie auch deren Lötqualität geprüft.
Polaritätsprüfungen und Schrifterkennung sowie Laserhöhenmessungen
können optional mitgenutzt werden.
Für den elektrischen Test werden je nach Forderung unterschiedliche Systeme eingesetzt.
Funktionsprüfungen werden auf produktspezifischen PC-Prüfplätzen oder mittels flexibler Testsysteme durchgeführt.
Zur Prozessqualifizierung, insbesondere bei verdeckten Lötstellen wie
bei BGAs wird ein Röntgensystem eingesetzt. Im JUMO-Werkstoffprüflabor
können auch metallurgische Untersuchungen sowie Werkstoffbestimmungen
(EDX) vorgenommen werden. Das vorhandene Equipment wird darüber hinaus
für Schadensanalysen verwendet.
Zum Trennen von Fertigungsnutzen kommen unterschiedliche Verfahren zum
Einsatz. So werden je nach Qualitätsforderungen Rollenmesser und
Lineartrenner für geritzte Nutzen und Fräsmaschinen für entsprechend
vorbereitete Leiterplattennutzen eingesetzt. Das Trennen der Nutzen mit
einer Fräsmaschine ist sowohl für die Leiterplatte als auch für die
Bauteile stressfrei (keine mechanische Belastung).
Elektronische Baugruppen, die in kritischen Klimabereichen eingesetzt
werden, können im Hause JUMO gereinigt und mit einem Schutzlack versehen
werden (Erhöhung der Klimafestigkeit).
Alle Lötprozesse – vom Reflowlöten über das Wellenlöten bis zum
Selektivlöten – erfolgen unter Schutzgasatmosphäre (N2). Für das
Wellenlöten wird eine Anlage mit bleihaltigem Lot und eine mit
bleifreiem Lot betrieben.
Mit diesen Anlagen schafft JUMO nicht nur die Voraussetzung dafür, seine
eigenen Produkte auf dem Weltmarkt positionieren zu können, sondern
baut auch seine Möglichkeiten im Bereich der EMS-Dienstleistung
kontinuierlich aus. Mittlerweile sind mehr als 30 Prozent der bestückten
und geprüften elektronischen Baugruppen für EMS-Kunden bestimmt.